Das frühromanische Heinrichs-Münster (11. Jh.)

Dieser Sakralbau wurde vom letzten ottonischen Kaiser, Heinrich II. und seiner Frau, Kaiserin Kunigunde von Luxemburg, gefördert. Eingeweiht wurde er am 11. Oktober 1019 vom Bauherrn, dem Basler Bischof Adalbero I., in Präsenz Kaiser Heinrichs und zahlreicher Bischöfe umliegender Diözesen. Heinrich hatte Basel (damals mit etwa 2000 Einwohnern)1006 als Neffe des kinderlosen burgundischen Königs Rudolfs III. von diesem erbvertraglich erhalten. Er integrierte Basel ins römisch-deutsche Reich und beschenkte es mit Land- und Güterbesitz sowie mit liturgischen Gaben (Heinrichskreuz, Goldene Altartafel etc.). Heinrich starb 1024, Kunigunde 1033. 1146 bzw. 1200 wurde das Paar heiliggesprochen. Als heiliges Kaiserpaar ist es an allen Kirchen, die es förderte, bildlich dargestellt, so auch mehrfach am Basler Münster.

Das Heinrichs-Münster war eine dreischiffige Säulenbasilika ohne Fassadentürme und Querhaus, aber wohl mit zwei Chorflankentürmen sowie einer sehr grossen Kryptenanlage und erhöhtem Chor mit anzunehmendem Chorumgang. Es ging wesentlich nur im Osten über die Masse des Vorgängerbaus hinaus. Von diesem Bau haben sich an oberirdischen Bauzeugnissen Wandpartien in der Vierungskrypta, ein Mörtelestrich sowie eine etwas spätere, helle Wandpartie am heutigen nördlichen Fassadenturm (Georgsturm) erhalten: das dortige Blendbogenfeld besteht aus hellem Molassesandstein und Kalkarenit. Unterirdisch sind zahlreiche Spuren überliefert.

Im Jahre 2019 wurde in Basel das 1000-Jahr-Jubiläum des Heinrichs-Münsters gefeiert. Auf den Tag genau 1000 Jahre nach der Weihe des Heinrichs-Münsters  erschien am 11. Oktober 2019 im Basler Münster die wissenschaftliche Monografie «Das Basler Münster» als Band X der Reihe «Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Stadt» in der landesweiten Reihe «Die Kunstdenkmäler der Schweiz» der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte Bern.