Westfassade

An der Westfassade lassen sich die rund 500-jährige Baugeschichte der Bischofskirche und drei enthaltene Grossbauten ablesen: die älteste Partie, erkennbar am hellen Baumaterial am Georgsturm, verweist auf das frühromanische Münster, das vom letzten ottonischen Kaiser, Heinrich II. und seiner Gemahlin Kaiserin Kunigunde, gefördert und 1019 in Anwesenheit des Kaisers geweiht wurde. Die untersten Geschosse der Westfassadentürme (Georgs- und Martinsturm) gehen vermutlich auf den spätromanischen Bau vom Ende des 12. Jahrhunderts zurück. Das Hauptportal (um 1270/85) und das grosse Westfenster sind erste Baumassnahmen in gotischer Formensprache, wenn man diese rückblickend-normierenden Kategorien anwenden will. Die Errichtung der Türme schliesst den langen Wiederaufbau des Münsters nach dem Erdbeben von 1356 ab. Mit der Anbringung der obersten Kreuzblume auf dem Martinsturm am 23. Juli 1500 wurde das Basler Münster am Ende des Mittelalters vollendet. Dies im Gegensatz zu vielen Domen und Münstern (Köln, Ulm, Regensburg, Bern), die erst im 19. Jahrhundert fertiggestellt wurden.