Türme

Das heutige Münster besitzt zwei Fassadentürme, links den Georgsturm (1428/29) und rechts den Martinsturm (1500). Der grosse Vorgängerbau (um 1200) hatte fünf Türme (zwei Fassadentürme, einen Vierungsturm und zwei Chorflankentürme). Diese stürzten im Basler Erdbeben vom 18. Oktober 1356 ein. Nur die beiden Fassadentürme wurden wieder aufgebaut.

Der Georgsturm ist an dem Reiterstandbild des hl. Georg erkennbar. Es steht auf einem hohen Sockel nördlich des Hauptportals. Die obersten Geschosse des Turms wurden vom damals wichtigsten süddeutschen Baumeister und Turmbauer, Ulrich von Ensingen, im Jahre 1414 entworfen und bis 1428/29 aufgeführt. Die Ecken der Freigeschosse zieren Statuen vier israelitischer oder weltlicher Könige und Standfiguren der neutestamentlichen Heiligen Drei Könige (um 1420). Letztere ziehen Maria mit Kind entgegen, die im Dreieckgiebel zwischen den Türmen oberhalb von Kaiser Heinrich und Kaiserin Kunigunde thront.

Der Martinsturm zeigt südlich des Hauptportals das Reiterstandbild des hl. Martin. Der Turm wurde erst in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts hochgeführt und 1500 vollendet. Der ausführende Baumeister Hans Nussdorf hat sich an einer Konsole unterhalb des Turmhelms verewigt.

Die beiden Fassadentürme werden erst seit der Neuzeit «Georgsturm» und «Martinsturm» benannt. Im Mittelalter hiessen sie «alter Turm» und «neuer Turm». Es gab zwar einen Martins- und einen Georgsaltar im Münster, aber nicht bei oder in den Türmen, sondern – weiter entfernt – im Nordquerhaus und in der Niklauskapelle. Die Türme bieten einen prächtigen Panoramablick über Basel und die Region (Besteigung während Öffnungszeiten des Münsters). Der Georgsturm mit 67,3 Metern überragt den Martinsturm (65,5 Meter) um knapp zwei Meter.