Glasmalerei

Die farbigen Fensterscheiben des Münsters stammen weitestgehend aus dem 19. Jahrhundert. Von der mittelalterlichen Farbverglasung war schon damals fast nichts mehr erhalten. In der oberen, gotischen Chorpartie sind Scheiben im neugotischen Stil angebracht, mit Moses, David, den vier Evangelisten sowie Petrus und Paulus, gefertigt von Franz Xaver Eggert (München, 1857). Darunter, in den reizvollen Fensterrosen mit Fischblasenmasswerk findet man Glasgemälde von Johann Jakob Röttinger (Zürich, 1856) und im romanischen Teil des Chores die neuromanischen Medaillonfenster von Johann Gsell (Paris, 1856) mit dem Leben Christi.

Die Glasscheiben der grossen Radfenster im Querhaus zeigen die Taufe Christi (Aussenseite: Glücksrad) und Christus mit den Engeln des Weltgerichts (Aussenseite: Davidstern). Sie stammen von Ludwig Kelterborn und Johann Jakob Röttinger (Basel, Zürich 1860) sowie von Paul von Deschwanden, Daniel Engelmann und Max Ainmüller (Müchen 1857).

Hervorzuheben sind auch die beiden Glasfenster in einer Kapelle des äusseren Südseitenschiffs (nach den Stiftern Fröwlerkapelle genannt), die vom englischen, in London ausgebildeten Glasmaler Clement Heaton (1861–1940) 1905 geschaffen wurden. Dieser lebte seit 1893 in Neuchâtel und stand in der Nachfolge der englischen Arts-and-Craft-Bewegung. Die beiden Glasfenster sind im Jugendstil gehalten und illustrieren mit der Himmelfahrt Christi und dem Emmaus-Mahl zwei eher selten dargestellte Begebenheiten aus dem Leben Christi. Dies in spezieller Technik, mit feinster Farbpalette und überreicher Ornamentik.

Als Beispiele der zeitgenössischen Glasmalerei sind die vier Fensterscheiben der Niklauskapelle zu nennen, die vom Basler Kunstmaler Samuel Buri 2002 geschaffen wurden. In Form von kunstvollen Schriftzügen in vier Sprachen (deutsch, französisch, italienisch, englisch) ist ein Zitat aus Jesaja 9,5 wiedergeben: «[… und er heisst:] Wunderbar, Rat, Kraft, Held, Ewig Vater, Friedensfürst». Die Masswerkzone der Fenster ist dreifarbig (Grundfarben Rot, Blau, Gelb) auf Weiss gestaltet.