Vincentiustafel
Diese romanische Bildtafel (um 1200) führte den Gläubigen vor Augen, wie standhaft der spanische Diakon Vincentius von Zaragoza in der Christenverfolgung des frühen 4. Jahrhunderts in Valencia für seinen christlichen Glauben in den Tod ging. Der Märtyrer wird gegeisselt, mit heissen Fackeln gebrannt, in einen Turm gesperrt, auf dem Rost geröstet und stirbt. Sein Leichnam wird wilden Tieren vorgeworfen, doch zwei Raben schützen ihn. Die Versenkung im Meer misslingt, denn der Leichnam wird wundersamerweise ans Land gespült. Dort wird er in einer eigens errichteten Grabkapelle bestattet. Vielleicht war die Überführung der Vincentius-Gebeine von Valencia nach Lissabon im Jahre 1160 und der deshalb aufblühende Vincentiuskult Anlass, diese Sandsteintafel schaffen zu lassen. Die Basler Tafel zeichnet sich durch Anklänge an die antike Skulptur aus.
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Vincentiustafel im äusseren Nordseitenschiff. Foto: Erik Schmidt |
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Detail aus der Vincentiustafel: Zwei Engel tragen die Seele des Märtyrers in den Himmel. Foto: Erik Schmidt |